Erst kommt das Geld, dann kommen die Sorgen.

 

 

 

DER

GLÜCKSFALL

 

(Prah)

 

 

 

Tragikomödie von

GYÖRGY SPIRÓ

 

 

Deutsch von Dorotty Szalma

 

1 D, 1 H / 1 Dek.

DSE 24.03.2017, Theater Zittau

 

 

Produktion 02.03.2024 Theater der Altmark, Stendal

 

 

 

Das Stück eines der bedeutendsten zeitgenössischen ungarischen Autoren, 2005 erschienen, setzt sich mit der Beziehung eines Ehepaares in mittleren Jahren, die am Rande der Existenz leben, zerrissen zwischen einer materiellen und moralischen Krise, auseinander.

 

Schon immer lebte sie in ein und demselben Haus. Ihr Mann hangelt sich von Job zu Job, sie verdient als Putzfrau das Familieneinkommen. Doch dann zieht er das große Los. Sechs Richtige, hunderte Millionen. Der Gewinn ist noch gar nicht abgeholt, da steigen schon die Begehrlichkeiten. Man könnte neue Gardinen anschaffen, ein Auto, ein Haus, Villen, Paläste, eine ganze Mittelmeerinsel. Es steigen aber auch die Befürchtungen und die Paranoia. Überall lauern Diebe, Betrüger, Steuereinnehmer.


Sie zanken und verspotten sich, reißen alte Wunden auf und schmieden neue Pläne. Und dann ist da noch eine ganz andere Frage: Was ist eigentlich mit uns? Liebe, Nähe, Vertrauen kann man nicht kaufen. Aber man kann all das verlieren, und zwar umso schneller, je mehr Geld im Spiel ist. Der plötzliche Reichtum wird allmählich zum Problem.

 

Aber nur vordergründig geht es um die Frage, was mit dem Geld zu machen wäre. Die Größe dieses Stücks liegt in seiner Einfachheit und darin, wie Spiró dramaturgisch bis ans Ende führt. Viele Menschen, die am Rande ihrer Existenz leben und sehr geringe Löhne haben, erhoffen sich durch Lotterien und Wettbüros eine Abkürzung zum Glück. Und so kommen Fragen auf wie: Was ist das Rezept für Glück? Existiert es überhaupt? Wird Glück in Reichtum gemessen? Lässt sich Reichtum an der Summe des Geldes bemessen? Mit dem Paar durchlebt man die ganze Palette an Emotionen von Glück über Aufregung bis hin zur Angst, Verzweiflung, Enttäuschung und Paranoia.

 

Ein aktuelles und zeitloses Stück, dass irgendwo auf der Welt und in irgendeiner Zeit spielen könnte.

 

 

 

Das sagte die Presse zur Produktion in Stendal:

 

 

„Die Zuschauer (erleben) […] in den knapp zwei Stunden zwei Schauspieler, die auf den Punkt genau Pointen setzen und das Wechselspiel zwischen komödienhaften Elementen und Tragik perfekt umsetzen. Dabei sind es besonders Kleinigkeiten, die Akzente setzen: Vom verzweifelten Putzen einer Frau, die Angst hat, ihren Mann an eine Jüngere zu verlieren, bis hin zu den hochgezogenen Augenbrauen ihres Mannes, der ihren Argumenten nichts entgegenzusetzen hat.“ (Altmark Zeitung)

 

„Das Duo, auch im realen Leben ein eingespieltes Team, agiert so gut auf der Bühne und harmoniert perfekt zusammen, dass man selbst den Atem anhält, wenn sie ihre Schimpftiraden startet und ihn einmal ganz fest in den Arm nehmen und drücken möchte, wenn er sich gar nicht traut, sich über den Lottogewinn zu freuen. Gar nicht weiß, wohin mit seinen Emotionen und sie ihn so überhaupt nicht zu verstehen vermag.“ (Volksstimme)

 

 

 

 

Fotos  © Theater der Altmark

 

 

 

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